Wir setzen uns dafür ein, dass im Kanton Appenzell Ausserrhoden ein hoher Anteil der Waldflächen biodivers bewirtschaftet wird, der Schutz von mindestens 20 % der Naturräume gewährleistet ist, eine schrittweise Reduktion von Pestiziden und auf lange Sicht ein Pestizidverbot angestrebt wird. Dabei sollen Landwirt:innen bei der Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft unterstützt und bei der Ausarbeitung des Plans zur Umsetzung miteinbezogen werden. Es sollen die Grundlagen geschaffen werden, dass auch die jungen Bäuer:innen in Zukunft rentabel und ökologisch wirtschaften können. Fördergelder für Begrünungsprojekte in Siedlungsräumen sowie die naturnahe Pflege öffentlicher Grünflächen sollen sichergestellt werden. Klimaneutralität bis 2030 ist anzustreben. Der Kanton und die Gemeinden sollen als Vorreiter im Umweltschutz dienen und anderen Kantonen aufzeigen, dass es möglich ist, klimaneutral zu werden. Die Energieversorgung soll aus erneuerbaren Quellen im Kanton gewährleistet werden.
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden setzen wir uns für eine verbesserte politische Bildung ein und fordern damit verbunden die Einführung des Stimmrechtsalters 16. So können Jugendliche für unser politisches System begeistert werden. Es soll aufgezeigt werden, wo Jugendliche auch aktiv am politischen Geschehen teilnehmen können. Dies ist von hoher Bedeutung, da es für die Demokratie von existenzieller Wichtigkeit ist, dass die Menschen daran teilhaben. Ebenso sollen aktiv Arbeitsplätze für Personen mit höherem Bildungsabschluss gefördert werden, um Wissensabwanderung zu verhindern. So können junge Menschen besser im Kanton gehalten werden, was nicht nur zu mehr Steuereinnahmen führt, sondern auch der immer älter werdenden Bevölkerung entgegenwirkt.
Für Lernende soll ein Mindestlohn eingeführt werden, um die Berufslehre attraktiver zu machen. Ebenfalls müssen Programme geschaffen werden, um zu verhindern, dass Lehrlinge ausgebeutet werden.
Zusätzlich ist es von Bedeutung, Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit in Schulen, Betrieben und für die breite Bevölkerung zu unterstützen. Schulungen für Führungskräfte sollen die Wichtigkeit dieses Themas verdeutlichen. Dies trägt dazu bei, Depressionen, Burnouts und andere Krankheiten, von denen gegenwärtig mehrheitlich junge Menschen betroffen sind, zu minimieren. Was nicht nur das Gesundheitswesen entlastet, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft ist, da Arbeitskräfte bei solchen Erkrankungen oft für längere Zeit ausfallen.
Um die Mobilität im Kanton Appenzell Ausserrhoden zu verbessern und gleichzeitig den umweltverträglichen Verkehr zu fördern, setzen wir uns für verschiedene Maßnahmen ein. Dazu gehören der Ausbau innerkantonaler ÖV-Verbindungen sowie die Förderung alternativer Mobilitätskonzepte wie Fahrgemeinschaften und Rufbusse. Wir streben einen kontinuierlichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs an, der regelmäßige Verbindungen in allen Gemeinden gewährleistet. Des Weiteren unterstützen wir das Konzept "park and ride" und die Vereinfachung von Tempo 30 auf Kantonsstraßen. Wir setzen uns für einen barrierefreien ÖV ein und möchten vergünstigte ÖV-Angebote für Schüler:innen einführen. Darüber hinaus befürworten wir Nachtangebote für junge Menschen, um ihre sichere Rückkehr nach Hause zu gewährleisten. Gleichzeitig treten wir gegen den Ausbau des Autobahnanschlusses ein, um die Umweltbelastung zu verringern und die Lebensqualität in unseren Gemeinden zu erhalten. Bei Strassensanierungen sollen sichere Velowege gebaut werden, dabei ist wichtig zu beachten, dass ein gelber Streifen am Strassenrand kein sicherer Veloweg ist.
Die Finanzierung unseres Gesundheitssystems gehört zu den ungerechtesten in ganz Europa. Daher ist es wichtig, Familien und Menschen mit niedrigen Einkommen zu unterstützen, wobei Haushalte mit höherem Einkommen entsprechend mehr beitragen sollen.
Es ist wichtig, die Bevölkerung verstärkt darauf aufmerksam zu machen, welche Anliegen in einer Notfallstation und welche bei einer Hausarztpraxis behandelt werden sollten. Dies dient der Entlastung der Notfallstationen und verbessert die Versorgungsqualität.
Die Nähe zur Bevölkerung soll durch verstärkte Digitalisierung der Gemeinden und Präsenz in sozialen Medien verbessert werden. Junge Menschen müssen aktiv zur Mitwirkung eingeladen werden, die Mitwirkung soll auch online oder hybrid (Präsenz und Online) ermöglicht werden, um trotz Ausbildung ausserhalb der Region einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten zu können. Aktuell wird die Politik von den älteren Generationen betrieben, wobei vergessen wird, dass bspw. das Gemeindeblatt nicht der geeignetste Ort ist, um Jugendliche anzusprechen. Diese Zeiten sind vorbei. Die Präsenz des Kantons und der Gemeinden in den sozialen Medien muss drastisch erhöht werden, um die Menschen dort abzuholen, wo sich ihre Kultur abspielt – bei den jungen Menschen ist dies zu einem grossen Teil im Internet.
Die Jugendlichen sollten verstärkt am Entscheidungsprozess teilhaben, beispielsweise durch Umfragen, Reden und Befragungen durch den Kantonsrat.
Der Zivildienst soll gefördert werden und zur Entlastung von Betrieben, insbesondere im Gesundheits- und Betreuungsbereich, eingesetzt werden.
Die Förderung von Wohngenossenschaften und sozialem Wohnungsbau muss intensiviert werden, um bezahlbaren Wohnraum auch für finanziell benachteiligte Personen bereitzustellen. Im Rahmen der inneren Verdichtung von Dörfern wird der Bau mehrstöckiger Häuser verstärkt unterstützt, um den Verlust von Grünflächen einzudämmen und die Zersiedelung zu stoppen. Dabei ist es wichtig, das Erbe unseres Kantons zu wahren, den Charme unserer Dörfer nicht aufzugeben und das Dorfleben zu stärken. Zusätzlich sollen Sanierungen effizient und klimafreundlich umgesetzt werden. Der Kanton und die Gemeinden sollten dabei eine Vorreiterrolle für eigene Gebäude einnehmen, und Unternehmen sowie Private ermutigen, diesem Beispiel zu folgen.
Um Wohnen und Arbeiten im Kanton attraktiver zu gestalten, setzen wir uns für den Ausbau eines sicheren Velowegnetzes und einen starken öffentlichen Verkehr ein, der alle Regionen des Kantons miteinander verbindet.