Die Jungen Grünen und die Grünen des Kantons Glarus reichen den Memorialsantrag «Slow Sundays im Klöntal» in der Form der allgemeinen Anregung ein. Folgendes war die Forderung: Es werden gesetzliche Grundlagen mit wirksamen Massnahmen geschaffen, um das Klöntal an mindestens acht Sonntagen im Jahr (v.a. über die Sommermonate Juni - September) vom motorisierten lndividualverkehr von morgens bis abends talein- und talauswärts bis auf notwendige Ausnahmen frei zu halten und so die Erholungsqualität effektiv zu verbessern.
Der Landrat beschliesst den Antrag als rechtlich zulässig mit keinen Gegenstimmen. Die Erheblichkeit löst eine kurze Debatte aus - danach wird der Memorialsantrag mit 33 Stimmen als erheblich erklärt.
Im nächsten Schritt hat der Landrat bei einer allgemeinen Anregung darüber zu entscheiden, ob er der Landsgemeinde entweder einen ausgearbeiteten Entwurf vorlegt oder ob er die Annahme oder Ablehnung des Memorialsantrags an sich beantragt. Regierungsrat empfiehlt die “Slow Sundays” zur Ablehnung.
Eine Gruppe engagierter Menschen setzt sich ein für nachhaltig gedachte Tourismus-, Event- und Mobilitätsformen im Klöntal. Sie organisieren den Event “Chlüntal und zwar langsam” - ein parade Beispiel, wie toll das Klöntal an autofreien Tagen genutzt werden könnte.
Am Tag, wo der Landrat darüber entscheidet, ob die “Slow Sundays im Klöntal” der Landsgemeinde zur Annahme oder Ablehnung empfohlen werden sollen, organisieren die Jungen Grünen Glarus eine Aktion vor dem Rathaus. Coci-Fröschli gegen den “Chrott im Hals” werden verteilt und der Chlüntel-Frosch ist auch dabei.
Aber: Der Memorialsantrag wird der Landsgemeinde mit 35 zu 19 Stimmen zur Ablehnung empfohlen.
Die Jungen Grünen Glarus machen mit einem Bett mitten auf dem Parkplatz und Flyern auf die Abstimmung an der Landsgemeinde aufmerksam.
Der Memorialsantrag "Slow Sundays im Klöntal" wird mit einem Änderungsantrag an der Landsgemeinde angenommen. Die Jungen Grünen Glarus unterstützen den Änderungsantrag von Peter Aebli, welcher folgendes fordert: Die Umsetzung der Gesetzesgrundlage soll nicht fixe acht Sonntage, sondern die Sperrung des Klöntals für den motorisierten Individualverkehr an einzelnen Sonntagen vorsehen.
Die damalige Co-Präsidentin Eva-Maria Kreis wird vom 3sat Fernsehteam von “Servus. Grüezi. Hallo. - unterwegs” zu den “Slow Sundays” interviewt. So schaffen es die “Slow Sundays” nicht nur ins schweizer Fernsehen, sondern bis über die Landesgrenzen hinweg nach Österreich und Deutschland. Hier nachschauen:
Die Annahme der “Slow Sundays im Klöntal” wird im Imagefilm des Kantons Glarus gezeigt. Verfilmt wird die direkte glarner Demokratie und der politisch wichtigste Tag im Leben der Glarner*innen. Hier ansehen:
Nach zwei Jahren legt der Regierungsrat dem Landrat einen ersten Entwurf zur Umsetzung der “Slow Sundays im Klöntal” vor. Die Umsetzung könnte mutiger sein - mehr dazu in unserer Stellungnahme.
Die Komission schwächt den Gesetzesentwurf nochmals ab: Nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Sonntage sollen es sein und statt wie bisher von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr (Vorschlag des Regierungsrates), soll die Verkehrsberuhigung nur noch zwischen 8.00 Uhr und 18.00 Uhr gelten.
An der Landratssitzung konnte ein Erfolg für die "Slow Sundays" gefeiert werden. Denn der Landrat beschloss, den Abschwächungen der vorberatenden Kommission nicht zu folgen und entschied sich für folgende Umsetzung: Die verkehrsberuhigten Tage sollen an drei Sonntagen über den Sommer hinweg durchgeführt werden. Dabei soll die Sperrung von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr gelten (Version Regierungsrat).
Auch wenn zwei Anträge der Grünen und Jungen Grünen Fraktion für die Sperrung der Sackbergstrasse an der Grenze zum Klöntal und die Wortänderung von “begründeten” Ausnahmen auf “notwendige” Ausnahmen, nicht übernommen wurden, war das ein klarer Erfolg.
Das Gesetz zu den “Slow Sundays im Klöntal” wird dem glarner Stimmvolk zum Raten, Minderen und Mehren vorgelegt. Hier kannst Du entscheiden, wie die Geschichte der Slow Sundays endet!