Am 2. April 2023 wurde Urban Frye, auch dank stimmen der Jungen Grünen, wieder in den
Kantonsrat gewählt. Am 30. September, nur sechs Monate nach den Wahlen, kommuniziert
Frye den Austritt aus der Partei. Die Jungen Grünen haben weder für den Austritt noch für die
Art und Weise wie dieser kommuniziert wurde Verständnis.
«Mit dem Entscheid von Frye aus der Fraktion auszutreten anstatt als Kantonsrat
zurückzutreten, stellt Frye sein persönliches Interesse vor die Interessen der Partei. Dafür
habe ich überhaupt kein Verständnis» lässt sich Julian Gerber, Co-Präsident der Jungen
Grünen Kanton Luzern zitieren.
Die Listenverbindung mit den Jungen Grünen hat dazu geführt, dass die GRÜNEN im
Wahlkreis Luzern Stadt ihre 5 Sitze halten konnten. Ausgerechnet auf diesem 5. Sitz wurde
Urban Frye gewählt. «Unsere Wähler*innen haben den Jungen Grünen ihre Stimme gegeben,
da sie eine konsequent solidarische und ökologische Politik wollen und nicht um am Ende
einen Fraktionslosen zu wählen» schreibt die Jungpartei.
Frye nennt als Hauptgrund für den Austritt unterschiedliche Ansichten in Bezug auf die Rolle
der Schweiz im russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Frye hatte dementsprechend
während den Kantonsratswahlen 2023 bereits seit einem Jahr Differenzen zur Partei. Dass er
trotzdem erneut als Kantonsrat antrat, um nur sechs Monate später, vor den nationalen
Wahlen, der Partei in den Rücken zu fallen kritisieren die Jungen Grünen aufs Schärfste.
«Wir versuchten im persönlichen Gespräch mit Frye unsere Sicht darzulegen, dies ist auf
wenig Verständnis gestossen» führte Gerber aus. Dadurch wurde für die Jungen Grünen klar,
dass die sie den Rücktritt öffentlich fordern.