Die Klimakrise ist unbestritten eine der grössten Gefahren und Herausforderungen unserer Zeit. So stieg die Temperatur in der Schweiz seit Messbeginn bereits um rund 1.8°C an, und Starkniederschläge, Hitzesommer, schmelzende Gletscher, Murgänge, Ernteausfälle und Waldbrände haben bereits signifikante Folgen. Die Auswirkungen einer ungebremsten Klimakatastrophe wären für Mensch und Umwelt fatal. Deshalb setzen sich die Jungen Grünen für griffige und sofortige Massnahmen ein, um die Klimaerwärmung so tief wie möglich zu halten und Mensch und Umwelt vor den Folgen der Klimakrise zu bewahren. Wir fordern gemäss Pariser Klimaabkommen netto null Treibhausgasemissionen bis 2030, um die globale Erwärmung auf unter 1.5°C zu beschränken. Um dies zu erreichen, braucht es einen umfassenden und sozial ausgeglichenen Wandel in allen Bereichen, insbesondere im Verkehr, Konsum und Ernährung.
Die heutige Energiepolitik der Schweiz durch fossile Energien ist nicht nachhaltig und schadet unserer Umwelt. Darum fordern wir eine Energieversorgung, die zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammt. Zudem muss die Effizienz des Stromverbrauchs verbessert werden und eine dezentrale Energiepolitik ist anzustreben.
Nicht nur fossile Brennstoffe, sondern auch Kernkraftwerke sollen komplett ersetzt werden, zum Beispiel mit Wind- und Solarenergie. Um überhöhte Preise zu verhindern, müssen die Stromnetze von einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum Selbstkostenpreis bereitgestellt werden.
Heute verursacht die Nahrungsmittelproduktion einen Viertel der für die Klimakrise verantwortlichen Treibhausgasemissionen. Der Konsum von tierischen Lebensmitteln ist zu einem grossen Teil verantwortlich für die Abholzung des Regenwaldes, die Ausbeutung der Ozeane und den Verlust der Biodiversität.
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, fordern wir eine Lenkungsabgabe für tierische Lebensmittel. Um die Bevölkerung über die Auswirkungen einer überwiegend tierischen Ernährung Aufmerksam zu machen, fordern wir eine Anpassung der Ernährungsratschläge vom Bundesamt für Gesundheit an die aktuelle Forschung. Werbung und Aktionen im Zusammenhang mit tierischen Produkten müssen verboten werden. Um Foodwaste zu reduzieren, muss Containern legalisiert werden und Detailhändler*innen sollen dazu verpflichtet werden, abgelaufene Lebensmittel zu spenden.
Die Landwirtschaft hat heutzutage aus verschiedenen Gründen einen negativen Einfluss auf unsere Umwelt, global wie auch in der Schweiz. Deshalb ist eine nachhaltige, ökologische, faire und tiergerechte Landwirtschaft dringend notwendig. Wir fordern eine Reduktion der Nutztierbestände soweit, bis keine Futtermittel mehr importiert werden müssen. Die Nutztiere müssen artgerecht behandelt werden. Die Landwirtschaft soll bis 2030 zu 100% bio betrieben werden, was auch für Importe gilt. Um regionale Produkte zu fördern, müssen pflanzliche, lokale und saisonale Produkte gefördert werden. So soll auch die Ernährungssouveränität der Schweiz erreicht werden.
Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags und muss darum für alle Menschen, unabhängig des Einkommens, zugänglich sein. Leider verursacht sie in unserer Gesellschaft einen hohen CO2-Ausstoß und ist eine der Hauptursachen der Klimakrise. Deshalb müssen wir den Verkehr der Schweiz so schnell wie möglich dekarbonisieren und die nachhaltige Mobilität fördern. Dies kann mit erschwinglichen ÖV-Preisen und erhöhtem öffentlichen Verkehr geschehen. Zudem müssen die Infrastruktur und Bedingungen für den Langsamverkehr verbessert werden. Um der enormen Umweltverschmutzung von Flugzeugen entgegenzuwirken, müssen Flüge innerhalb von Europa grundsätzlich verboten werden, parallel zur Förderung des internationalen Zugverkehrs.
Ob in Versuchslaboren, in der Landwirtschaft oder etwa im Zirkus: Wohl und Würde der Tiere werden gegen menschlichen Nutzen abgewogen. So werden jährlich über 75 Millionen Schweizer Tiere für menschliche Zwecke getötet. Die meisten von ihnen sterben für eine Fleischwirtschaft, die ökologisch und ethisch unhaltbar ist.
Um die unhaltbaren Zustände zu beheben, fordern wir einen konsequenten Schutz von Leben, Wohl und Würde der Tiere, der sich nicht nach dem menschlichen Verwendungszweck richtet. Staatsgelder dürfen nicht mehr für die Tierprodukte-Lobby, sondern sollen zur Förderung von Alternativen zu Tierprodukten eingesetzt werden.
Die Schweiz hat von ganz Europa die längste rote Liste der bedrohten Arten, 35% der bewerteten Arten sind gefährdet, weitere 11% potentiell gefährdet. Ein Aussterben auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene findet statt. Deshalb fordern die Jungen Grünen den verstärkten Schutz und Erhalt der heimischen Landschaften, Lebensräumen und Ökosystemen. Mehr Natur- und Nationalparks müssen umgesetzt und die Zersiedelung gestoppt werden. Dies kann unter anderem durch ein zusammenhängendes, schweizweites Netz an Korridoren für Flora und Fauna erreicht werden.
In der Schweiz werden täglich Grünflächen in der Grösse von acht Fussballfeldern überbaut. Auch mit dem revidierten Raumplanungsgesetz von 2012 ist eine Trendwende nicht in Sicht, denn grundlegende Anreize für den verschwenderischen Umgang mit dem Boden bleiben weiterhin bestehen.
Die Jungen Grünen setzen sich deshalb ein für eine klare Trennung von Bau- und Nichtbauland und eine Beschränkung der Bauzonen auf ein vernünftiges Mass. Die künftige Entwicklung soll ohne Netto-Einzonung neuer Bauzonen geschehen. Damit kann unbebauter Boden auch für kommende Generationen erhalten bleiben und Natur und Landschaft geschont werden. Neue Bauten, bzw. zusätzliche Wohn- und Arbeitsflächen, sollen innerhalb der bestehenden Bauzonen entstehen. Das Zusammenleben in nachhaltigen Quartieren soll gefördert werden.